Gepökeltes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelbrei

Mindestens 2-3-mal im Jahr kommt bei uns das sogenannte Eisbein auf den Tisch. Das Wort stammt im Übrigen wirklich aus dem skandinavischen, wo vor vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten das Schienbein des Schweins zum Bauen von Schlittschuhkufen benutzt worden ist. Aus diesem Grund nennt man das Eisbein Eisbein. Der süddeutsche Begriff „Haxe“ meint dasselbe Stück vom Schwein, wird aber im Süddeutschland meistens nicht gekocht bzw. gegart, sondern gebraten bzw. gebacken. Am liebsten nehme ich für das gekochte Eisbein gepökelte Eisbeinkeulen von den Hinterpfoten, also sogenanntes Hintereisbein. Dieses pökele ich entweder selbst, oder bestelle es bei meinem Fleischer einige Tage vorher. Das nicht gepökelte und nicht geräucherte Eisbein sagt uns nicht so zu. Aber auch das gepökelte und dann geräucherte Eisbein mundet uns nicht so gut. Am liebsten essen wir wirklich das ausschließlich gepökelte Eisbein. Wenn Sie das Eisbein selbst pökeln möchten, besorgen Sie sich bei Ihrem Fleischer oder im gut sortierten Lebensmittelhandel ein Päckchen Nitritpökelsalz. Das ist besser geeignet als normales Jod-Salz. Beim Pökeln mit normalem Salz wird das Fleisch eher grau. Verwenden Sie dagegen Nitritpökelsalz bleibt das Fleisch in seiner Farbe schön rot und damit optisch viel leckerer. Für das Pökeln geben Sie auf 1 Liter Wasser ca. 150 g Nitritpökelsalz und geben die Eisbeine hinzu. Wichtig ist, dass das komplette Fleisch von der Salzlake bedeckt ist. Gefrierbeutel eignen sich auch gut dazu. Im Zweifelsfall nehmen Sie lieber mehr Salzlake. Das eingelegte Eisbein sollte nun mind. 48 Stunden gepökelt werden. Dann kann das leckere und sehr einfache Gericht zubereitet werden.

Gepökeltes Eisbein mit Sauerkraut

Gepökeltes Eisbein mit Sauerkraut

Die Zutatenliste für Eisbein mit Sauerkraut

 Für 4 Personen:

  • 2-3 Hintereisbeine
  • 6-8 mittelgroße Kartoffeln
  • 600 g Sauerkraut
  • Suppengrün
  • 1 Tasse Milch für den Kartoffelbrei
  • Stückchen Butter
  • Salz, Pfeffer und Muskatnuss
  • Lorbeer, Piment und Wacholderbeeren
Eisbein gepökelt mit Sauerkraut und Kartoffelbrei

Eisbein gepökelt mit Sauerkraut und Kartoffelbrei

Zubereitung des Eisbeins

Für das Garen der Eisbeine werden 2-3 Liter Wasser mit dem Suppengrün, den Lorbeerblättern, Piment und Wacholderberren zum Kochen gebracht. Wenn das Wasser kocht werden 1-2 Teelöffel Salz hinzugegeben und die Eisbeine werden in das siedende Wasser gegeben. Nun wird der Herd auf kleine Stufe gestellt, damit die Eisbeine nur in dem sehr heißen Wasser gar ziehen. Die Eisbeine sollten nicht gekocht werden. Ideal sind 85 °C – 95°C Hitze. Die Eisbeine werden nun ca. 90 Minuten gegart. Wenn die Eisbeine gegart sind werden sie aus dem Topf genommen und kurzzeitig auf ein Brett gegeben. Das Suppengrün und die Gewürze werden entnommen und ein Großteil des Wassers kann weggegossen werden. Wer möchte kann die Brühe für weitere Verwendung einfrieren. Nun kommt das Sauerkraut, ein wenig der Brühe und die Eisbeine wieder in den Topf und alles wird zusammen nochmals für ca. 30 Minuten gedämpft. Während dessen werden die Kartoffeln 30 Minuten weich gekocht und danach mit der Milch, dem Stückchen Butter, Muskatnuss und etwas Salz zu Stampfkartoffeln bzw. Kartoffelbrei verarbeitet.

Dijon-Senf aus Frankreich

Dijon-Senf aus Frankreich

Anrichten des Eisbeins mit Sauerkraut

Wenn alles fertig gegart und vorbereitet ist, werden die Eisbeine entnommen und für ca. 5 Minuten zum Auskühlen auf ein Brett gelegt. In der Zwischenzeit werden die vorgewärmten Teller gerichtet und mit dem Sauerkraut und dem Kartoffelbrei bestückt. Wenn die Eisbeine nicht mehr ganz so heiß sind, wird das Fett entfernt und das fettarme Fleisch auf den Tellern serviert. Nun kann das große Schlemmen beginnen! Zu dem Fleisch passt sehr gut ein bisschen Senf, zum Beispiel originaler Dijon-Senf aus Frankreich. Guten Appetit!

Über Anja

Anja ist gelernte Hotelfachfrau, leidenschaftliche Hobbyköchin und begabte Handarbeitsfachhilfskraft. :)

5 Kommentare zu Gepökeltes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelbrei

  1. Harald sagt:

    Das selbst gepökelte Eisbein klingt gut. Da wir so etas zu unserem Skatessen noch nicht hatten… und ständig nah neuen Rezepten suchen… wird das anhaltinische Rezept sicher bald auf einem sächsischen Tisch landen.

    Viele Grüße aus Dresden

    Harald

  2. Kolo sagt:

    Warum muß es französischer Senf sein für ein typisch deutsches Gericht?
    Der “Bautz’ner ” schmeckt besser.

  3. Moonshiner sagt:

    Tolles Rezept, genau so werde ich es nachkochen. Das Eisbein ist schon gepökelt und am Wochenende geht’s los.

    Vielen Dank fürs Rezept!

  4. Lilo sagt:

    Genau so muß Eisbein auch für mich sein! Bisher habe ich noch nicht selbst gepökelt. Weil sich das so einfach anhört, hoffe ich, dass es das auch ist und werde es probieren. Vielen Dank für die Anregung!

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